
Der Frühjahrsputz hat eine lange Tradition und begann in südlicheren Gefilden im Monat Februar nach seiner Bedeutung 'februare' - reinigen. Je länger der Winter, desto später der Frühjahrputz. Bei uns findet er auch heute noch rund um Ostern statt und dauert nach überkommener Sitte oft mehrere Tage. Ich habe sowas noch nie gemacht und dachte auch nicht, dass ich jemals in die Verlegung käme, ein Großreinemachen zu veranstalten. Aber wenn man altmodisch lebt, erkennt man auch wieder die Notwendigkeit alter Bräuche. Das betrifft bei uns den Holzofen, mit dem wir ausschließlich heizen und der uns im ersten Jahr noch Probleme bereitete. Daher waren unsere zum Einzug schön weiß lasierten Wände inzwischen von Ruß und Rauch nachgedunkelt. Kurzentschlossen rollten wir den Teppich auf und trugen ihn wie unsere Möbel vom Wohnzimmer in den Wintergarten und auf die Terrasse. Da wir so wenige Sachen haben und alles leicht und beweglich ist, war das ruckzuck erledigt. Wir schüttelten die Polster der Sessel, wischten den Boden und hätte ich eine Stange im Garten und einen Klopfer, hätten wir den Teppich wie früher schlagend vom Staub befreit und in der Sonne hängen lassen. Das machen wir dann nächstes Jahr. Wände und Decke dagegen waren nicht mehr zu reinigen. Da konnten wir scheuern wie wir wollten. Also riefen wir einen über drei Ecken bekannten Maler zur Hilfe um alles überzustreichen. Bei warmem Wetter, weit aufgerissenen Fenstern und Türen und reichlich Pausen wurde es eine entspannte Sonntagsarbeit und das Ergebnis einige Stunden später ließ sich sehen. Frühjahrsputz kann sehr befriedigend sein, wenn er nur schnell genug wieder vorbei ist.
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