
"Wieso Gans?" fragte ich mich verblüfft, als ich Agnes' Kommentar zum Bild 'Beet mit Rosen und Hillebille' las. "Wo soll denn da eine Gans sein?" Ich studierte das Foto, umrundete das Beet im Garten und fand nun wirklich kein wachsames Federvieh. Gestern habe ich nachgefragt und Verwunderung geerntet, dass ich das, was ihr beim Betrachten des obigen Fotos förmlich ins Auge sprang, noch immer nicht entdeckt hatte und bekam einen Hinweis: Nun ist die Gans nicht mehr zu übersehen: Vorne im Bild. Ihr Körper ein Stein, der Hals ein sich ihm scheinbar entwindender Ast, das Auge vielleicht eine Kerbe, der Schnabel wohl einem Herbstblatt entliehen. Ein mageres, ungestaltes Ding, aber eine Gans. Wenn jemand einem hilft, die den Sinnesorganen direkt zugängliche Welt mit Hilfe der Phantasie um eine Dimension zu erweitern, ist das ein besonderes Geschenk. Und wenn ich jetzt noch lese, dass die Gans ein durch und durch weibliches Tier ist, mütterlich umsorgend und mit den heidnischen Göttinnen im Bunde, kommt eine weitere Dimension hinzu, die ein einfaches Beet in einen magischen Ort verwandelt, in dem ein guter Geist ein achtsames Auge auf uns hält. Man muss nicht weit reisen, man kann einfach nur immer tiefer und tiefer schauen, dann ist die Welt auch daheim sehr spannend.
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Ammo (Samstag, 10 November 2018 09:23)
Da bin ich aber froh, dass das Rätsel jetzt aufgelöst ist!