
Ich bin eine unverbesserliche Optimistin. Im Herbst denke ich bei jedem Sturm, er wäre der letzte und das Rechen und Fegen lohne bereits. Jetzt im Vorfrühling braucht es nur zwei milde Tage mit etwas Sonne, um mich zu überzeugen, dass der Winter vorbei ist und der Frühling Einzug hält. Schon bin ich euphorisch gestimmt und in Aufbruchstimmung bereit, mit aller Routine zu brechen und neue Wege zu suchen. Die Möglichkeiten liegen förmlich in der Luft und alles scheint vibrierend auf einen unhörbaren Startschuss zu warten, um alles neu zu machen. Eine Meise, die mich eine Weile von Baum zu Baum fliegend begleitet ruft es mir zu, die Hardau, an deren Ufer ich balanciere, bestätigt es fröhlich plätschernd, die zuhauf liegengelassenen Weidenzweige am Rand eines Feldes, an dem ich lange nicht mehr ging, bilden selbst sterbend noch zuversichtlich Kätzchen aus und im Schutz der Wanderhütte trauen sich die ersten Blätter der Schneeglöckchen umringt von noch zarteren Pflänzchen ans Licht. Ich befinde mich mit meinem Optimismus in guter Gesellschaft. Von Hoffnungslosigkeit nicht eine Spur.
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