
Als wir in den Wald zogen, haben wir uns zuerst dem Haus, danach dem Grundstück gewidmet und uns bei seiner Gestaltung schön vom Eingangstor nach hinten vorgearbeitet. Als irgendwann das Gästehaus hinzukam, verfuhren wir genauso: Zunächst bekamen die vier Wände ihren Schwedenlook, dann wuchs unser Garten langsam mit Beeten und kiesbestreuten Wegen in das neue Grundstück hinein, erst in die Schokoladenseite vorne - an der auch jetzt noch getüftelt wird, wie die erst kürzlich geschaffene Terrassenumrahmung zeigt - später weiter hinten. Ein eilig an der gesamten Rückseite des Grundstücks angelegtes Beet als Sichtschutz bildete den vorläufigen Höhepunkt der Gartengestaltung. Dann kam der Winter und so lag der Bereich zwischen vorn und hinten - im Bereich des Gästehauses zieht er sich rückwärts am Keller entlang, auf unserer Seite befindet er sich jenseits des Zwergenschutzgebietes - brach. Unter den Augen der geduldigen Zwerge hängten wir dort die nasse Wäsche an einer doppelreihig zwischen zwei Kiefern gespannten Leine auf und vergaßen sie danach so leicht, wie wir den ganzen Bereich geflissentlich übersahen. Lediglich von Unkraut und heruntergefallenen Ästen und Zweigen säuberten wir ihn pflichtbewusst. Nun aber hat Werner an der linken Grundstücksgrenze bis hinauf zum Scheinbeerenhügel, auf dem der lesende Zwerg thront, einen Wall aus Muttererde aufgeschüttet, der als Sichtschutz mit wintergrünen Sträuchern bepflanzt werden soll. Deshalb müssen die beiden Holzunterstände, die bisher recht bequem in Höhe unseres Hauses standen, weiter nach hinten rücken und auch die Wäscheleine zog um und hängt jetzt neben der kleinen Hütte. So hat der vernachlässigte Platz im Rücken unseres Hauses mit den beiden stabilen Sichtschutzwänden aus Brennholz an der einen Seite, der kleinen Hütte an der anderen optisch Halt gewonnen und beginnt beinahe an einen Hinterhof mit Potenzial zu erinnern, von denen in Berlin so oft ein ganz besonderer sehnsuchtsvoller Charme ausgeht, wenn er mit vereinten Kräften, viel Kreativität und unglaublicher Liebe zum Detail als Gegenpol zum Asphalteinerlei in eine grüne Oase verwandelt wird.
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