

Jedes Jahr das gleiche Spiel. Irgendwann gehen die im Sommer gesammelten Vorräte an Kiefernzapfen zur Neige und wir müssen uns im Wald neu eindecken. Vor zwei Jahren noch und auch im letzten zog ich dann mit dem Henkelkörbchen los, das mich auch beim Stoppeln oder Pilzesammeln begleitet, und klaubte alles zusammen, was sich zum Anfeuern eignet. Mit dem schlenkernden Korb am Arm war das eigentlich ernsthafte Unterfangen trotzdem kaum mehr als müßiges Herumtändeln. Damit aber ist jetzt Schluss. Denn nun haben wir einen Buckelkorb und der lässt den Gedanken, man wäre nur so und ganz zum Vergnügen unterwegs, gar nicht erst aufkommen. Wer eine Kiepe schultert, der kehrt nicht mit einem Händchen voll Klaubholz nach Haus, der schafft was ran, der lädt sich was auf. Ganz so wie die drei Holzweiber aus dem Buch "Die kleine Hexe", dessen Skizze mir wohl die erste Vorstellung einer Kiepe bescherte und darüber hinaus die Nöte der kleinen Leute nahe brachte ...
wenn der Wind ausbleibt und der Wald wie leer gefegt ist. Kein Holz, keine warme Stube. Das sind Sorgen, die jedes Kind versteht. An solchen Problemen kann man sich aber auch abarbeiten und wenn dann noch eine kleine Hexe mit einem Wirbelwind zur Hilfe eilt und den boshaften Revierförster in die Schranken weist, dann ist die Welt trotz aller Mühsal wieder ganz im Gleichgewicht. So hege und pflege ich heute dank eines alten Kinderbuches mit dem Buckelkorb als Talismann meine kleinen (Holz-)Sorgen und halte mir so im Umkehrschluss die größeren vom Leib. Denn dass auf eine ausgestandene Sorge eine neue folgt, das weiß man aus Erfahrung und dass das wirksamste Mittel gegen eine kleine Sorge eine größere ist, das ist nur scheinbar die reinste Hexerei. Deshalb passe ich auf die kleinen, damit sie mir nicht versehentlich abhanden kommen, auch weiterhin ganz besonders gut auf.
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