In unserem kleinen Häuschen fehlt es an nichts. Nur das winzige Schlafzimmer mit seiner genau mittig der Längsseite gelegenen Tür und dem ihr gegenüber liegenden Fenster zwang uns bisher zu Kompromissen. Zuerst stellten wir je ein Einzelbett rechts und links des Fensters auf und schoben als Schrankersatz Schubladen darunter, dann probierten wir es mit einem Heumatratzen-Ausziehbett, das wir nach einer Weile aber nicht mehr täglich wieder zusammenschoben, so dass es in der Folge meist die komplette Breite der Tür einnahm und uns zwang, bei jedem Betreten des Zimmers über es hinweg zu steigen. Sportlich war das schon, eine elegante Lösung jedoch nicht. Nun endlich konnten wir uns zu einer entscheidenden Veränderung durchringen. Neben der bisherigen Türöffnung ließen wir vom hilfsbereiten Nachbarn mit einer Motorsäge einen 50 cm breiten Streifen Blockbohlen heraus sägen um den Durchgang zu vergrößern und so den Raum bequem hinter dem Bett, das wir auf die Schnelle aus Leimholzplatten und Rauhspund zusammen schraubten, betreten zu können. Und sogar für einen Kleiderschrank haben wir noch genug Platz. Er verbirgt sich, eingebaut in die Nische, hinter zwei Schiebetüren, für die wir wieder preiswerten Rauhspund verwendeten. Alles sehr einfach, aber nach vier Jahren in getrennten Betten oder mit nächtlichem übereinander zur Tür Krabbeln finden wir unser Schlafzimmer nun wahrhaft luxuriös. Tja, so haben sie doch Recht behalten. Fertig wird man nie und man will es wohl auch nicht, denn die Freude, die von selbst entworfenen und mit eigenen Händen geschaffenen Dingen ausgeht, ist nicht leicht zu übertreffen.
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