
Nun sind wir 'endlich' einmal wieder selbst betroffen, erfahren die Gefahr am eigenen Leib, sind nicht mehr aus Sesseln Zuschauende auf Krisenherde, Hunger und Elend, jetzt geht es um uns selbst, um unser eigenes Leben.
Da lassen sich mündige Bürger gern gleichschalten, auf den gemeinsamen Feind einschwören und Meinungsvielfalt zugunsten einer einzigen Marschrichtung ächten. Wir zelebrieren, mit Wollust fast, den selbstlosen Kampf. Nicht revoltierend auf der Straße, nein hoch moralisch und auf Distanz fühlen wir uns auch innerhalb der Komfortzone als Weltmeister, Papst und nun Corona.
Wird eine Botschaft immer wiederholt als gäbe es kein anderes Thema und als wäre vermeidbares Leid etwas gänzlich Neues auf dieser Welt und nicht ganz furchtbare Normalität überall, dann muss man stutzig werden. Werden wir dazu noch mit salbungsvollen Worten, drohendem Unterton, halben Informationen, vielen unbeantworteten Fragen und Angst machenden Bildern auf Panik eingeschworen, die die Schäden vervielfacht, statt sie mit Sachlichkeit und Augenmaß, Verantwortung und Verhältnismäßigkeit zu begrenzen, dann frage ich mich angesichts der Lehren aus der Vergangenheit, was wird da auf den Weg gebracht? Wohin führen uns die nun ad hoc eingeführten oder angedachten Maßnahmen. Muss ich bald einen Passierschein vorzeigen, wenn ich den Garten verlasse, ein Smartphone kaufen, um eine App zu installieren, die mich überall auffindbar macht und verhindert, dass ich mich ungestört mit Menschen treffen und austauschen kann? Werde ich zu Impfungen gezwungen, zu Kontrolluntersuchungen verpflichtet? Gibt es bald ein Sozialkreditsystem wie in China? Wer bezahlt die nun noch einmal aufgehäuften Schulden? Verschwindet mit dem Bargeld vielleicht auch der Euro und die europäische Idee? Wird es zu den "Transformationen von gigantischem historischen Ausmaß" kommen, die Frau Merkel angekündigt hat und was bedeutet das für uns? Stehen die Zeichen auf Sturm oder ist im Jahre eins nach Corona alles wieder beim alten? Vielleicht sind die Millionen plötzlich einkommensloser Menschen wieder in Lohn und Brot oder beziehen sorglos ein Grundeinkommen oder sind auf kleinen Parzellen Semi-Selbstversorger in Gemeinschaften, die sich ganz ohne Kryptowährung kreativ, engagiert und sozial über Wasser halten und dabei Stärken und Freuden entwickeln, die ihnen die bisherige Lebensweise verwehrte.
Hier im Wald und in unserer Nachbarschaft zeichnen sich schon Ansätze letzterer Vision ab. Wir arbeiten zusammen und helfen uns auf Treu und Glauben, wir tauschen Kraft, Ideen, Eier, Gemüse und teilen Ressourcen. In vielen Gärten werden jetzt Beete angelegt und auch wir arbeiten mit Feuereifer an unserer Gemüseselbstversorgung, bauen neue Hochbeete, machen mit Mist und Mutterboden weitere Rabatten urbar und säen Zuckerschoten und Stangenbohnen, Radieschen, Rote und Gelbe Bete, Pastinaken, Möhren und Pflückkohl, ziehen Zucchini- und Kürbissetzlinge vor, setzen Tomatenpflänzchen, verstreuen Kräuter- und Kapuzinerkressesamen und sehen zusammen mit dem ungebremsten Lebenswillen der Natur hoffnungsvoll in die Zukunft.

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Monika (Donnerstag, 23 April 2020 14:44)
Liebe Anja, du sprichst mir aus der Seele. Wo führt das hin. Was ist der Plan der Regierung? Ich hab kein Geld mehr auf der Bank, hab kein Vertrauen mehr. Jetzt sollen wir uns auch noch maskieren. Jetzt noch. Jetzt wird die Grppezeit durch das sommerliche Wetter beendet. Das war doch immer so. Warum lassen wir uns das gefallen. Warum geht keiner auf die Straße? Mir geht es gerade nicht gut damit. Einige Frauen medi -tieren täglich um 20 Uhr für 30 min. Bist Du und andere, die deinen Blog lesen dabei. Bleib schön gesund. Monika
Anja (Freitag, 24 April 2020 08:29)
Liebe Monika, wenn Du magst, können wir uns ja mal per Mail austauschen. Meine Adresse findest Du im Impressum. Liebe Grüße Anja