
Der Weg zum eigenen Brot war mit guten Vorsätzen gepflastert ... backen müsste man können, am besten mit selbst gemahlenem Getreide, jeden Tag frisch am liebsten. Schließlich weiß man bei gekauftem nie was drin ist und billiger wird es auch nicht. Außerdem geht natürlich nichts über warmes Brot direkt aus dem Ofen.
Solange aber der Vorrat an Knäckebrot und Pumpernickel nicht abnahm, weil wir ihn immer wieder bereitwillig auffüllten, konnten wir uns auch nicht aufraffen. Erst als alles irgendwann einmal verbraucht und der Vorsatz gefasst war, nun entweder Verzicht zu üben oder jegliches Backwerk selbst herzustellen, schritten wir zur Tat. Nun ist ein großer Sack Dinkel, ein kleiner mit Buchweizen besorgt und die Mühle auf einen alten Hocker geschraubt. So kann sie überall, bequem zwischen die Beine geklemmt, betrieben werden. Die tägliche Portion mahlt sich langsam und mit viel Kraft, dafür aber ganz nebenbei gemütlich auf der Terrasse oder im Sessel.
Abends rühre ich den Teig aus zweierlei Mehl, Salz und Hefe unkompliziert nach Gefühl zusammen, lasse ihn abgedeckt über Nacht ruhen und löffle ihn morgens nach dem ersten Kaffee in den winzigen Backofen, der im Grunde nichts anderes ist als eine auf einer Schale platzierte Kranzform mit Deckel, die wie ein Topf auf dem Gasherd steht.
Bald schon zieht dann der Duft frischgebackenen Brotes durchs Haus und nach einer dreiviertel Stunde steht es pünktlich zum Frühstück rundum knusprig auf dem Tisch.

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Klemens (Freitag, 24 Juli 2020 13:39)
sieht ja lecker aus - einen guten Appetit wünsche ich. Gruß aus Berlin