Lachen, lieben, laufen

Lachen, lieben, laufen und essen, was Gott wachsen lässt.
Lachen, lieben, laufen und essen, was Gott wachsen lässt.

Würde ich heute vom Baum fallen, auf den ich auf "ausdrücklichen Wunsch der lebensfrohen Astrid Lindgren" geklettert bin, und mir ein Bein brechen, so wäre ich äußerst dankbar für die moderne Medizin, die zusammen zu fügen versteht, was zusammengehört, die flicken und reparieren, Schmerzen lindern und Entzündungen bekämpfen kann. Keine Frage, das Wissen, morgen gut behandelt zu werden, wenn ich heute wagemutig bin, Pech habe oder durch die Schuld anderer in eine Notlage gerate, ist sehr beruhigend. Andererseits verlasse ich mich in Gesundheitsdingen gerne auf meinen eigenen Hausverstand. Ich mache mich nicht verrückt, ich lache, lebe, lese und liebe, ich laufe in unserer wunderbaren Natur herum, sammle Gedanken, Eindrücke, Bilder und schöne Worte. Ich esse, was Gott wachsen lässt und in aller Naivität hoffe ich, das genüge für ein gutes Leben. Sollte mich dennoch unverhofft eine Krankheit ereilen, die ich nicht verstehe, so würde ich mir zuerst Zeit nehmen, um in mich zu schauen. Ich würde mir viele Fragen stellen und versuchen, sie zu beantworten. Und manches Wehwehchen würde ich einfach nach dem Motto aussitzen: Was von selbst kommt, geht auch von selbst. Das sind keine Patentrezepte für alle und alles, aber mir haben sie bisher oft geholfen und meiner Krankenkasse - und hier klopfe ich in aller Bescheidenheit drei Mal auf Holz - haben sie viel Geld gespart. Geld, das - so hoffe ich sehr - anderen bei ihrer Behandlung zugute kam. In dieser freien Pflege meiner Gesundheit soll ich nun eingeschränkt werden. Zukünftig soll ich solidarisch vorbeugend Behandlungen erdulden, von denen gesagt wird, sie entlasten unser Gesundheitssystem. Wir müssen uns nichts vormachen. Sagen wir dazu ja, ist der erste Schritt getan. Dann kann man uns beinahe jede Behandlung verkaufen, oder auch unterlassen mit dem Argument, sie sei gut fürs Allgemeinwohl. Vielleicht wird dann die Dauer des menschlichen Lebens wie in der "Schönen neuen Welt" auf 60-70 Jahre festgelegt, denn darüber hinaus werde man zur Belastung. Und wehe denen, die sich diesem Solidaritätsgedanken widersetzten und ganz egoistisch finden, dass Oma noch bei uns bleiben soll, weil wir sie lieb haben und ihre Weisheit eine Bereicherung ist. Wenn jetzt ein Großteil der Bevölkerung denkt, die Entwicklungen gingen sie nichts an, weil sie sich ja schon freiwillig für etwas entschieden haben, das anderen nun erst aufwändig schmackhaft gemacht und zu guter Letzt aufgezwungen werden soll, dann sind sie die nächsten. Vielleicht schon bei diesem Thema vor der 11 Auffrischung, die nicht mehr so gut vertragen wird, wie die erste, vielleicht in einem anderen Bereich ... Wie mein Sohn mir in Gesprächen oft so schön entgegen hält: Danke, dystopische Zustände kann ich mir selbst ausmalen.

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