
Wo gerade unser Fokus liegt, zeigt sich in der Nacht. Ausgeleuchtet ist nur der Ort des Geschehens, die Welt darum versinkt in Dunkelheit. In unserer kleinen Waldwandelwelt heißt dieser Ort Baustelle, in der großen hat er andere Namen. Die Mechanismen bleiben gleich.
Was unsere Aufmerksamkeit fesselt oder fesseln soll wird vom Licht berührt, alles andere tritt in den Schatten und wird unsichtbar. So geht es uns, so funktioniert es überall. Der Mensch und seine Psyche sind kein Geheimnis. Wer mich ermüden wollte, der setzte mich gefangen auf meiner Baustelle, wer eine Gesellschaft schwächen will, der halte sie im Ausnahmezustand.
In unserem Garten aber sind wir die Bauherren und so können wir uns auch zum rechten Zeitpunkt unsere Selbstwirksamkeit zurückholen und ganz nach Hermann Hesse verfahren, der befand, dass das Machen schlechter Gedichte noch viel beglückender ist als sogar das Lesen der allerschönsten. In diesem Sinne wächst mir ein selbst gemachtes Bauwerk ganz anders ans Herz als ein fertiger Palast. Und wenn der Maler auch besser malt, der Schreiner die Dielen gekonnter verlegt, die Befriedigung des selbst in die Hand Nehmens, des selbst Verbockens, des schief und scheel Geratens und des nicht besser Wissens, aber des in aller Bescheidenheit besser wissen Wollens als Akt der Selbstbestimmung wiegen schwer gegen die Perfektion. Ich will mein altes Leben zurück. Nicht wie es früher war, denn unser neues Haus wird wunderschön dank der Vielen, die es mit gestalten, aber ich will darin leben wie in einem Gedicht, das ich selbst schrieb.
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